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Große PV-Poten­ziale auf den Dächern deut­scher Logistikimmobilien 

Diagramm: Photovoltaik bei Gewerbe- und Logistikimmobilien nach Größenklassen

In einer gemein­sa­men Stu­die unter­su­chen das Fraun­ho­fer IIS, der The­men­kreis Logis­tik­im­mo­bi­lien der Bun­des­ver­ei­ni­gung Logis­tik (BVL), die Eco Mon­dia Green Tech­no­logy Europe GmbH und die hep glo­bal GmbH, wie viele Dächer der Gewerbe- und Logis­tik­im­mo­bi­lien in Deutsch­land bereits mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen belegt sind. Dabei ver­glei­chen sie auch die ver­schie­de­nen Regio­nen in der Bun­des­re­pu­blik und zei­gen, dass hier ins­ge­samt noch gro­ßes Poten­zial besteht.

Mehr als 80 % der Gewerbe- und Logis­tik­im­mo­bi­li­en­dä­cher Deutsch­lands sind noch nicht mit Pho­to­vol­taik aus­ge­stat­tet. Das zeigt eine aktu­elle Erhe­bung des For­schungs­in­sti­tuts Fraun­ho­fer IIS in Pro­jekt­part­ner­schaft mit der Initia­tive „Power of Logi­stics“ des The­men­krei­ses Logis­tik­im­mo­bi­lien der Bun­des­ver­ei­ni­gung Logis­tik (BVL) sowie der Eco Mon­dia Green Tech­no­logy Europe GmbH und der hep glo­bal GmbH. Für die Stu­die wur­den 120.150 gewerb­li­che Hal­len über ein neu­ro­na­les Netz erfasst, klas­si­fi­ziert und nach ihrer Größe und Ver­tei­lung analysiert.

Ver­gleich zwi­schen Regio­nen und Größenklassen

Im regio­na­len Ver­gleich fin­det die Stu­die in Süd- und West­deutsch­land deut­lich mehr Pho­to­vol­taik auf Gewer­be­dä­chern als im Nor­den und Osten der Bun­des­re­pu­blik. Am bes­ten abge­deckt sind Baden-Würt­tem­berg und Bay­ern: In den bei­den Bun­des­län­dern sind 26 % bzw. 24 % der Dach­flä­chen mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen aus­ge­stat­tet. Schluss­lich­ter bil­den Ber­lin mit knapp über 8 % und Ham­burg mit rund 5 %. Diese Unter­schiede führt die Stu­die sowohl auf natür­li­che Stand­ort­fak­to­ren – im Süden scheint öfter die Sonne – als auch auf infra­struk­tu­relle Bedin­gun­gen zurück.

Im Grö­ßen­ver­gleich ver­zeich­nen Gewer­be­im­mo­bi­lien von 40.000 m2 bis 50.000 m2 Flä­che die höchste Pho­to­vol­ta­ik­be­le­gung von rund 23 %, Logis­tik­im­mo­bi­lien die­ser Größe sogar ca. 36 %. Gewer­be­ob­jekte mit mehr als 50.000 m2 Flä­che sind aller­dings nur zu ca. 16 % mit Pho­to­vol­taik belegt, und wei­sen damit die nied­rigste Abde­ckungs­quote im Ver­gleich von Gewer­be­im­mo­bi­lien ins­ge­samt auf. Schränkt man die unter­such­ten Dach­flä­chen nur auf Logis­tik­im­mo­bi­lien ein, zeigt sich außer­dem, dass die Dächer der Objekte zwi­schen 2.000 m2 und 10.000 m2 eben­falls nur zu ca. 17 % mit Pho­to­vol­taik aus­ge­stat­tet sind. Ins­ge­samt sehen die For­scher dadurch ein gro­ßes Poten­zial bei Bestands­im­mo­bi­lien für die Pro­duk­tion von Solarenergie.

Chan­cen und Per­spek­ti­ven für eine nach­hal­tige Energieversorgung

„Wir stel­len fest, dass sich in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren viel getan hat und die Dach-PV-Anlage bei Logis­tik­im­mo­bi­li­en­neu­bau­ten zum Stan­dard gehört. Damit sich die­ser Trend wei­ter ent­wi­ckelt und auch das schlum­mernde Poten­zial der 80 Pro­zent nicht beleg­ter Flä­chen geho­ben wird, müs­sen viele Rah­men­be­din­gun­gen ver­bes­sert wer­den. Dazu gehört, dass die neue Regie­rung den bereits ein­ge­schla­ge­nen Kurs bei­be­hält und ins­be­son­dere Netz­ka­pa­zi­tä­ten aus- und büro­kra­ti­sche Hür­den abge­baut wer­den“, so Tilo Nahr­ath, Spre­cher der Initia­tive und Geschäfts­füh­rer RE.source Projects.

„Die Ener­gie­ver­sor­gung von mor­gen ist dezen­tral, digi­tal und trans­pa­rent. Seit Ende Januar gilt auch das Solar­spit­zen­ge­setz, das sowohl die Fern­steue­rung der Anla­gen als auch den Ein­satz von intel­li­gen­ten Mess­sys­te­men zur Pflicht macht. Doch in vie­len Hal­len sehen wir noch Opti­mie­rungs­be­darf, denn vie­ler­orts fehlt eine umfas­sende Ver­brauchs­da­ten­er­fas­sung. Diese Daten sind die Basis dafür, die grün erzeugte Ener­gie auch effi­zi­ent zu nut­zen, für die Berei­che Heizen/Kühlen und E‑Mobilität ein­zu­set­zen und die über­schüs­sige Ener­gie ins Netz ein­zu­spei­sen und damit zu han­deln“, so Richard Schnei­der, Spre­cher der Initia­tive „Power of Logi­stics“ und Geschäfts­füh­rer der fabri­kon GmbH.

Mehr Infor­ma­tio­nen fin­den Sie in der Pres­se­mit­tei­lung des BVL The­men­krei­ses Logis­tik­im­mo­bi­lien