Branchen-Infos
Als offene Plattform für den partnerschaftlichen Dialog und die Vertretung der Belange der Logistikimmobilienbranche veröffentlicht Logix Wissenswertes aus dem Kreis der Sponsoren, Medien- und Kooperationspartner.
Innovation auf dem Radar
Logix diskutiert Nachhaltigkeitstrends
6. November 2022
Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) versteht ihre Rolle als Vermittlerin zwischen den Stakeholdern beim Bau und der Genehmigung von Logistikimmobilien. Punkten kann der Bereich Logistikimmobilien aktuell mit einer Vielzahl innovativer Konzepte und Nachhaltigkeits-Strategien. Nicht zuletzt mit neuem Schub zur Nutzung von Logistikanlagen als Energielieferant für die Kommunen. Potentiale wie dieses zeigt die Initiative Logistikimmobilien mit ihrem Trendradar auf und lädt die Gemeinschaft zum Dialog ein. Hier folgen einige Beispiele.
Photovoltaik für Logistikdächer, Energie für die Kommunen
Heiß diskutiert wird derzeit, wie Logistikimmobilien durch ausgedehnte PV-Anlagen auf Lagerhallen, Windräder in Gewerbeparks, Blockheizkraftwerke und Wasser-Wärmepumpen nicht nur den eigenen Strombedarf decken können, sondern das Thema Energieautarkie auch für Kommunen und Gemeinden voranbringen kann. Von Seiten der Forschung und Technik kann das Potential dafür aufgezeigt werden. Um es auszuschöpfen, müssten alle an einer Logistikimmobilie beteiligten Stakeholder einbezogen werden. Angetrieben wird die Diskussion aktuell vor allem durch die neu gegründeten BVL-Initiative Power of Logistics, zu deren ersten Mitgliedern die Initiative Logistikimmobilien gehört.
In den Städten: e‑Mobilität, Mikro Depots, Cargo Bikes,
Vor allem die City-Logistik ist heute auf zukunftsgerecht ausgestattete Immobilien angewiesen. Die Bedienung der letzten Meile wird perspektivisch überwiegend elektrisch erfolgen. Beim Stichwort E‑Mobilität ist vor allem die KEP-Branche heute ein prädestiniertes Einsatzfeld für Elektrofahrzeuge im städtischen Verkehr. Für die emissionsfreie Gestaltung des Lieferverkehrs im urbanen Kontext stellen auch sogenannte Mikro-Depots wichtigen Baustein dar, in Kombination mit Cargo-Bikes – auch bekannt als Lastenräder. Mikro-Depots sind Zwischenlager, die die Paketdienste an geeigneten Orten in urbanen Zustellbezirken einrichten. Von dort starten Cargo-Bikes oder E‑Scooter die emissionsfreie Zustellung auf der letzten Meile.
Green Leases und Green Buildings
Bis 2030 müssen 50 bis 60 Prozent der Klimagas-Emissionen aus der auf fossiler Verbrennung basierenden Energiebereitstellung reduziert werden. So sind derzeit Veränderungen bei der technischen Ausstattung der Immobilien zu verzeichnen. In Mietverträgen von Logistikimmobilien finden sich zunehmend sogenannte „Green Leases“: Grüne Mietvertragsklauseln die Regelungen enthalten zu Renovierungsmaßnahmen, Verbrauchsdatenübermittlung, Ressourceneinsparungen, Mobilitätskonzepten oder zur Förderung nachhaltiger Energien. Bei Mietvertragsverhandlungen wird individuell vereinbart, welche Nachhaltigkeitsklauseln in den Mietvertrag aufgenommen werden. Das Thema Green Building ist ein Dauerbrenner das immer wieder neue Impulse erhält, einerseits durch den Europäischen Green Deal, andererseits durch die zunehmende Rohstoffknappheit. Befeuert durch großzügige staatliche Förderung im Rahmen der „Bundesförderung effiziente Gebäude“ sowie durch die aktuellen Entwicklungen der Gaspreise – werden im Neubau Heizungssysteme mit fossilen Brennstoffen wie Gasdunkelstrahler zunehmend durch elektrisch betriebene Wärmepumpensysteme ersetzt.
Logistikimmobilien für Cradle-to-Cradle-Projekte prädestiniert
Rund die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland machen Bau- und Abbruchabfälle aus, wiederverwertet wird nur ein kleiner Teil davon – und das zumeist in minderwertigerer Form. Hier kommt das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) ins Spiel. Es beschreibt den Weg in eine Welt, in der wir und unser ökonomisches Tun zurück in das Kreislaufsystem der Natur gefunden haben. „Von der Wiege zur Wiege“, wie C2C frei zu übersetzen wäre, beschreibt im übertragenen Sinn die Vision einer abfallfreien Wirtschaft. Hier geht etwa die Stadt Heidelberg mit gutem Beispiel voran: Eine vollständige ökonomische und ökologische Analyse des gesamten Gebäudebestands, soll fortan Auskunft darüber geben, welches Material in welcher Qualität und in welcher Menge verbaut wurde. Urban Mining nennt man so etwas. Und dieser Art des modernen Bergbaus kommt in Zukunft eine Schlüsselrolle zu.