Pres­se­infos

Logis­tik: Sys­tem­re­le­vant aus kom­mu­na­ler Sicht 

Logivest

15. Okt 2020

Die gemein­same Umfrage des DStGB und Logix rich­tete sich an Kom­mu­nen in ganz Deutsch­land. Kon­zi­piert wurde die Stu­die inhalt­lich von Prof. Dr. Chris­tian Kille, Hoch­schule Würz­burg. Kommunalvertreter*innen wur­den hier­bei zu den The­men Logis­tik­im­mo­bi­lien, Bedeu­tung von E‑Commerce für den loka­len Han­del, Nach­hal­tig­keit und CO2-Neu­tra­li­tät befragt. Dar­über hin­aus wurde eine ähn­li­che Umfrage unter Wirtschaftsvertreter*innen der Logis­tik­bran­che für eine par­al­lele Stu­die durch­ge­führt. Dies soll den direk­ten Ver­gleich der Blick­win­kel und Ein­schät­zun­gen ermöglichen. 

Dr. Malte-Maria Mün­chow, Spre­cher der Logix Initia­tive, betont: „Unsere Stu­die hat gezeigt, dass die beson­dere Bedeu­tung von Logis­tik­im­mo­bi­lien inner­halb der Wert­schöp­fungs­kette auch auf kom­mu­na­ler Ebene sehr prä­sent ist. Dies ist ein erfreu­lich posi­ti­ves Bild unse­rer Bran­che.“ In der Umfrage hat­ten 9 von 10 Kom­mu­nen die Logis­tik als sys­tem­re­le­vant eingestuft.

Die Umfrage legte zudem offen, wel­che Kri­te­rien den kom­mu­na­len Ent­schei­dern bei einer Logis­tik­an­sied­lung beson­ders wich­tig sind. „Über­ra­schend – gerade aus Sicht der Logis­tik­an­sied­ler – ist, dass ein kon­kre­tes Ver­kehrs- und Nach­hal­tig­keits­kon­zept einen weit­aus höhe­ren Stel­len­wert hat, als bei­spiels­weise ein ÖPNV-Anschluss oder eine Aus­bil­dungs­of­fen­sive für junge Men­schen“, skiz­ziert Prof. Dr. Chris­tian Kille die Ergeb­nisse der Stu­die. Auch die Ein­bin­dung der Bevöl­ke­rung in das Ansied­lungs­vor­ha­ben ist, anders als von den Ent­wick­lern erwar­tet, nicht das wich­tigste Kri­te­rium für die Kom­mu­nen. „Wenn die mög­li­chen Vor­be­halte – etwa gegen die Ver­kehrs­be­las­tung – bereits im Vor­feld geklärt wer­den kön­nen, scheint es weni­ger rele­vant zu sein, die Bevöl­ke­rung in den Ansied­lungs­pro­zess ein­zu­bin­den“, so Kille.

Neben dem Blick auf Kri­te­rien für eine kon­krete Ansied­lung ver­sucht die Stu­die auch den Blick auf die Makro­ebene zu wei­ten und die kom­mu­nale Mei­nung zu The­men wie Nach­hal­tig­keit oder Wirt­schafts­struk­tu­ren ein­zu­fan­gen. So ergab die Befra­gung, dass regio­nale Wirt­schafts­kreis­läufe nach Ein­schät­zung rund 70% der Befrag­ten in Zukunft eine grö­ßere Bedeu­tung erhal­ten wür­den. Ca. 64% der Kom­mu­nal­ver­tre­ter hal­ten es für zen­tral, dass mehr Wert­schöp­fung in den Kom­mu­nen statt­finde. Rund 40% der Befrag­ten erwar­ten, dass die Logis­tik dazu einen Bei­trag leis­ten könne und an Bedeu­tung zuneh­men werde.

Viele Kom­mu­nen sehen zwar eine Ent­wick­lung hin zu mehr regio­na­len Wirt­schafts­kreis­läu­fen, dies kann gerade vor dem Hin­ter­grund der Corona-Pan­de­mie und den tem­po­rä­ren Schwie­rig­kei­ten bei der Beschaf­fung von Medi­zin­pro­duk­ten und Schutz­klei­dung gese­hen wer­den. Aller­dings sind die meis­ten Städte und Gemein­den den­noch davon über­zeugt, dass die glo­ba­len Wirt­schafts­struk­tu­ren ihren Platz im wirt­schaft­li­chen Gefüge behal­ten wer­den. Logis­tik­an­sied­lun­gen wer­den somit immer eine Sys­tem­re­le­vanz für die Ver­sor­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort haben“, so Alex­an­der Hand­schuh, Spre­cher des Deut­schen Städte- und Gemein­de­bun­des. Zudem sei, laut Hand­schuh, die Nach­hal­tig­keit ein zen­tra­les Ele­ment bei der Kon­zep­tion, Umset­zung und Bewer­tung von Logis­tik­an­sied­lun­gen für Kommunen.

Die voll­stän­dige Stu­die des Deut­schen Städte- und Gemein­de­bun­des und Logix wird Ende des Jah­res ver­öf­fent­licht werden.

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