Branchen-Infos
Als offene Plattform für den partnerschaftlichen Dialog und die Vertretung der Belange der Logistikimmobilienbranche veröffentlicht Logix Wissenswertes aus dem Kreis der Sponsoren, Medien- und Kooperationspartner.
Deutscher Logistikimmobilienmarkt: Vermietung auf hohem Vorjahresniveau
Frankfurt, 17. Januar 2020 – 2019 wurde am deutschen Lager- und Logistikmarkt ein Flächenumsatz von rund 6,95 Millionen Quadratmetern erzielt. Mit einem Minus von einem Prozent bewegt sich das Volumen von neuen Vermietungen und Eigennutzungen damit nur knapp unter dem Ergebnis von 2018. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
„Mit Blick auf die Nachfrage wären 2019 auch neun bis zehn Millionen Quadratmeter möglich gewesen“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. „Dies wird vielerorts jedoch durch einen starken Mangel an freien Bestandsimmobilien sowie an verfügbaren Grundstücken verhindert. Besonders bemerkenswert ist diese große Dynamik, wenn man sie vor dem Hintergrund der leichten Schwäche beobachtet, die wir im vergangenen Jahr in der deutschen Industrie beobachten konnten. Als Ausgleich wirkten der Handel und der E‑Commerce, die von einer starken Binnennachfrage getragen wurden“. Ihr Anteil am Flächenumsatz stieg um circa 19 Prozent auf 2,5 Millionen Quadratmeter. Während Produktion mit 1,66 Millionen Quadratmetern stabil blieb, ging der Anteil von Logistikern um 23 Prozent auf 2,22 Millionen Quadratmeter zurück.
„Mittlerweile hat sich die Stimmung bei den deutschen Unternehmen wieder gebessert. Entsprechend dürfte auch die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen weiterhin stark bleiben“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. „Da sich einige Entscheidungsprozesse jedoch oft über einen längeren Zeitraum hinziehen ist es möglich, dass wir die Auswirkungen der schwächeren Konjunktur 2019 auf den Flächenumsatz erst im Laufe dieses Jahres sehen werden“, erläutert Armin Herrenschneider, Co-Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.
Vor allem in den Top-5-Märkten wird der Flächenmangel immer deutlicher. Insgesamt ging das Umsatzvolumen an diesen Standorten um 24 Prozent auf rund 1,5 Millionen Quadratmeter zurück. Einzige Ausnahme dieser Entwicklung ist das Marktgebiet Berlin, wo ein Anstieg des Flächenumsatzes um 20 Prozent zu beobachten war. Auch das Ruhrgebiet verzeichnete ein starkes Wachstum von 57,8 Prozent und war mit knapp 700.000 Quadratmetern die aktivste Logistikregion Deutschlands. Starke Märkte waren 2019 zudem Bremen (plus 120 Prozent auf 350.000 Quadratmeter), Hannover (plus 83 Prozent auf 270.000 Quadratmeter) und Thüringen (plus 247 Prozent auf 370.000 Quadratmeter).
Die stabile Entwicklung auf dem Vorjahresniveau betrifft nicht nur den gesamten Flächenumsatz, sondern war 2019 auch bei den Kennzahlen Neubauanteil und Eigennutzeranteil festzustellen. Der Neubauanteil am Flächenumsatz betrugt 63 Prozent oder 4,38 Millionen Quadratmeter. Verglichen mit 2018 ist das ein Rückgang um knapp ein Prozent. „An diesem nach wie vor hohen Anteil wird erkennbar, wie stark der Mangel an geeigneten Grundstücken den Flächenumsatz bremsen kann“, so Herrenschneider. Auch der Eigennutzeranteil war 2019 weitgehend stabil. Er stieg um rund drei Prozent auf 2,37 Millionen Quadratmeter, was einem Anteil von 34 Prozent entspricht.
Die Mieten zeigten insgesamt eine stabile Entwicklung auf, mit Mietpreissteigerungen in den Top-Städten und Regionen, während speziell bei nutzerspezifischen Projektentwicklungen angesichts der niedrigen Renditen auch weiterhin geringe Mieten abgeschlossen werden.
Ausblick auf 2020
„Die Dynamik am Lager- und Logistikmarkt wird sich auch 2020 fortsetzen“, sagt Koepke. „Entscheidend wird sein, ob sich die Wirtschaft weiterhin erholt und so das hohe Nachfrageniveau erhalten bleibt. Dann gilt weiterhin: Restriktionen sind die geeigneten Grundstücke für Logistik und freiwerdende
Bestandsflächen. Dass das hohe Niveau von 2018 und 2019 von jeweils rund sieben Millionen Quadratmeter übertroffen werden kann, ist deswegen unwahrscheinlich.“