Bran­chen-Infos

Als offene Platt­form für den part­ner­schaft­li­chen Dia­log und die Ver­tre­tung der Belange der Logis­tik­im­mo­bi­li­en­bran­che ver­öf­fent­licht Logix Wis­sens­wer­tes aus dem Kreis der Spon­so­ren, Medien- und Kooperationspartner.

Umsatz­re­kord am deut­schen Logistikflächenmarkt

Logivest

17. Jan 2018

Der deut­sche Lager- und Logis­tik­markt hat seine dyna­mi­sche Ent­wick­lung fort­ge­setzt und 2018 mit einem bun­des­wei­ten Flä­chen­um­satz von sie­ben Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern (Mie­ter und Eigen­nut­zer) einen neuen Rekord­wert erreicht. Das Ergeb­nis liegt sie­ben Pro­zent über dem Wert des Vor­jah­res­zeit­rau­mes (6,5 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter) und ist vor allem auf die letz­ten drei Quar­tale zurück­zu­füh­ren, in denen jeweils 1,8 bis 1,9 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter umge­setzt wur­den. Das erste Quar­tal 2018 war­tete hin­ge­gen mit circa 1,3 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern mit einer eher schwa­chen Ent­wick­lung auf. Dies ist das Ergeb­nis einer aktu­el­len Ana­lyse des glo­ba­len Immo­bi­li­en­dienst­lei­ters CBRE.

„Es herrscht Flä­chen­man­gel am deut­schen Logis­tik­im­mo­bi­li­en­markt – und gleich­zei­tig wurde der bis­he­rige Flä­chen­re­kord von 6,7 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern im Jahr 2016 über­trof­fen“, sagt Rai­ner Koepke, Head of Indus­trial & Logi­stics bei CBRE in Deutsch­land. Die­ses ver­meint­li­che Para­dox erklärt Koepke so: „Die oft vor­ge­tra­gene Flä­chen­knapp­heit beschreibt die Situa­tion in den 23 deut­schen Logis­tik­clus­tern. Die Nut­zer haben 2018 jedoch gezeigt, dass sie auch bereit sind in andere Regio­nen aus­zu­wei­chen, in denen große, preis­güns­tige Grund­stü­cke noch ver­füg­bar sind. Dort ent­ste­hen dann vor allem groß­flä­chige Neu­bau­ent­wick­lun­gen, die soge­nann­ten Big Boxes. Allein jeder zweite der zehn größ­ten Abschlüsse 2018 ent­fällt auf diese Kate­go­rie.“ Die Ent­wick­lung wird durch den Flä­chen­um­satz von 2,4 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern außer­halb der Clus­ter ver­deut­licht – eine Stei­ge­rung gegen­über 2017 um rund eine Mil­lion Quadratmeter.

„In den Gebie­ten im west­li­chen und öst­li­chen Nord­rhein-West­fa­len, außer­halb der Logis­tik­clus­ter Ruhr­ge­biet, Köln, Düs­sel­dorf und Mön­chen­glad­bach, wur­den Abschlüsse über 570.000 Qua­drat­me­ter regis­triert. Mit einem Umsatz von 1,6 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern war das Bun­des­land damit erneut der wich­tigste deut­sche Logis­tik­stand­ort“, sagt Koepke.

 

Neu­bau außer­halb der Top-5-Märkte

Flä­chen­um­sätze in Neu­bau­ten und Pro­jekt­ent­wick­lun­gen bestimm­ten auch 2018 die Markt­ent­wick­lung. Diese ver­ein­ten mit 4,4 Mil­lio­nen Qua­drat­me­tern 63 Pro­zent des Mark­tes auf sich. Damit wuchs der Flä­chen­um­satz in Neu­bau­ten 2018 im Ver­gleich zu 2017 um vier Pro­zent. Die­ses Wachs­tum geht voll­stän­dig auf Gebiete außer­halb der Top-5-Märkte zurück. Wäh­rend in die­sen die Neu­bau­ak­ti­vi­tät um fast 14 Pro­zent auf­grund man­geln­der Bau­grund­stü­cke zurück­ging, stieg sie außer­halb der Top-5-Märkte um neun Prozent.

 

Groß­ver­mie­tun­gen domi­nie­ren den Markt

Auch bei den Umsatz­ent­wick­lun­gen der ver­schie­de­nen Grö­ßen­klas­sen macht sich der Flä­chen­man­gel in den Top-5-Märk­ten bemerk­bar. Das Volu­men in der Grö­ßen­klasse bis 10.000 Qua­drat­me­ter ging man­gels geeig­ne­ter Flä­chen in den Top-5-Märk­ten signi­fi­kant um 43 Pro­zent auf 1,1 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter zurück. Auch in der Grö­ßen­klasse 10.000 bis 20.000 Qua­drat­me­ter gab es einen Rück­gang um mehr als elf Pro­zent auf 1,7 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter. In den grö­ße­ren Ein­hei­ten hin­ge­gen gab es deut­li­ches Wachs­tum. Bei 20.000 bis 50.000 Qua­drat­me­ter um 36 Pro­zent auf fast 2,7 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter, bei 50.000 bis 100.000 Qua­drat­me­ter um 48 Pro­zent auf 0,7 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter und in der Grö­ßen­klasse ab 100.000 Qua­drat­me­ter um 22 Pro­zent auf 0,3 Mil­lio­nen Quadratmeter.

Da die Flä­chen­auf­nah­men von Eigen­nut­zern mit einem leich­ten Rück­gang um gut drei Pro­zent auf 2,3 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter größ­ten­teils sta­bil geblie­ben sind, fokus­siert sich der Groß­teil des Wachs­tums auf den Vermietungsmarkt.

 

Spit­zen­miete zieht in Top-5-Märk­ten leicht an 

Die durch­schnitt­li­che Spit­zen­miete zog in den Top-5-Märk­ten um einige Pro­zent leicht an. Aus­nahme hier­von ist Ber­lin, wo die Spit­zen­mie­ten zum Jah­res­ende 5,50 Euro pro Qua­drat­me­ter erreich­ten – 18,3 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert. „Mit die­ser Explo­sion des Miet­ni­veaus fin­det Ber­lin nicht nur den Anschluss an die ande­ren Top-5-Märkte, son­dern stellt auch die bereits beträcht­li­chen Miet­stei­ge­run­gen am Büro­ver­mie­tungs­markt in den Schat­ten“, erläu­tert Koepke. Mit sie­ben Euro ist die höchste Spit­zen­miete nach wie vor in Mün­chen zu fin­den – dort wuchs sie mit 2,9 Pro­zent jedoch nur gering.

 

Pro­gnose für 2019 bis­her positiv

„Bis­her zeigt der Markt auf der Nach­fra­ge­seite keine Zei­chen einer Ver­lang­sa­mung. Auch die limi­tie­ren­den Fak­to­ren auf der Ange­bots­seite – wie der Man­gel an geeig­ne­ten Bau­grund­stü­cken und die ein­ge­schränk­ten Kapa­zi­tä­ten der Bau­fir­men – dürf­ten sich im Jah­res­ver­lauf 2019 nicht grund­sätz­lich ändern“, sagt Koepke. „Eine Gesamt­pro­gnose für den Flä­chen­um­satz 2019 ist auf­grund der diver­sen wirt­schaft­li­chen Unsi­cher­hei­ten zum jet­zi­gen Zeit­punkt jedoch noch nicht möglich.“

 

Arti­kel teilen