• Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men im ers­ten Halb­jahr bei 1,8 Mil­li­ar­den Euro – Stei­ge­rung gegen­über Vor­jahr um 29 Prozent

  • Reges Markt­ge­sche­hen außer­halb tra­di­tio­nel­ler Invest­ment­zen­tren – Mün­chen stärks­ter Markt der Top 5

  • Port­fo­lio­käufe von aus­län­di­schen Inves­to­ren geprägt – hei­mi­sche Anle­ger inves­tie­ren über­wie­gend in Form von Einzeltransaktionen

  • Spit­zen­ren­dite gibt um 20 Basis­punkte auf nun­mehr fünf Pro­zent nach

 

Frank­furt, 11. Juli 2016 – Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men von Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien erreichte im ers­ten Halb­jahr 2016 ein Rekord­ni­veau von 1,8 Mil­li­ar­den Euro. Dies ergab eine aktu­elle Ana­lyse des Immo­bi­li­en­be­ra­tungs­un­ter­neh­mens CBRE. Gegen­über dem star­ken Vor­jah­res­wert hat das Invest­ment­vo­lu­men um knapp 420 Mil­lio­nen Euro (29 Pro­zent) zuge­nom­men. Nicht nur in der Höhe des allo­kier­ten Volu­mens, son­dern auch in der Anzahl der Deals wurde ein his­to­ri­scher Spit­zen­wert regis­triert. „Das Wachs­tum des deut­schen Logis­tik­in­vest­ment­mark­tes wird durch die um zwei Drit­tel gestie­gene Anzahl der Trans­ak­tio­nen gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum auf nun­mehr über 160 Trans­ak­tio­nen ver­deut­licht“, sagt Jan Lin­sin, Head of Rese­arch bei CBRE in Deutschland.

„Auch wenn in den zurück­lie­gen­den drei Mona­ten auf dem Invest­ment­markt für Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien mit rund 761 Mil­lio­nen Euro 30 Pro­zent weni­ger inves­tiert wur­den als noch zu Beginn des Jah­res, ist das in keins­ter Weise der man­geln­den Attrak­ti­vi­tät des deut­schen Logis­tik­in­vest­ment­mark­tes geschul­det“, sagt Kai F. Oulds, Head of Logi­stics Invest­ment bei CBRE in Deutsch­land. „Nach dem unge­wöhn­lich star­ken Jah­res­auf­takt im ers­ten Quar­tal, der ange­trie­ben wurde durch eine gut gefüllte Pipe­line aus dem ver­gan­ge­nem Jahr und vie­len vor­han­de­nen Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten, war diese Ent­wick­lung abzu­se­hen.“ Der aktu­elle Quar­tals­wert liegt immer noch deut­lich über dem durch­schnitt­li­chen Quar­tals­er­geb­nis der ver­gan­ge­nen sechs Jahre.

 

Vom Nischen­pro­dukt zu einer gefrag­ten Assetklasse

Deutsch­land gilt welt­weit als einer der sichers­ten Anla­ge­hä­fen und Ziel­märkte und erfreut sich sowohl bei natio­na­len aber auch inter­na­tio­na­len Akteu­ren einer ste­tig zuneh­men­den Beliebt­heit. Der rela­tive Anteil der Asset­klasse Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien am gesam­ten Invest­ment­trans­ak­ti­ons­vo­lu­men beläuft sich zur Jah­res­hälfte auf über zehn Pro­zent. Dies ist eine Stei­ge­rung von mehr als vier Pro­zent­punk­ten gegen­über dem star­ken Ergeb­nis des ver­gleich­ba­ren Vor­jah­res­zeit­raums. „Die Asset­klasse hat sich bei insti­tu­tio­nel­len Inves­to­ren eta­bliert, sodass unser hei­mi­scher Lager- und Logis­tik­markt auf euro­päi­scher Ebene zu den belieb­tes­ten Invest­ment­zie­len zählt“, so Lin­sin. „Nicht zuletzt dank des attrak­ti­ven Ren­di­te­spreads von bis zu 140 Basis­punk­ten im Ver­gleich zu tra­di­tio­nel­len Anla­ge­klas­sen haben sich Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien in den ver­gan­ge­nen Jah­ren von einem Nischen­pro­dukt zu einer gefrag­ten Asset­klasse ent­wi­ckelt.“ Ebenso wird das gestie­gene Inter­esse an dem logis­tik­af­fi­nen Pro­duk­ti­ons­stand­ort Deutsch­land durch den Online­han­del sowie die dar­aus resul­tie­rende Restruk­tu­rie­rung der Wert­schöp­fungs­ket­ten der Ein­zel­händ­ler posi­tiv beeinflusst.

 

Reges Markt­ge­sche­hen außer­halb der Investmentzentren

In den tra­di­tio­nel­len Invest­ment­zen­tren Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg und Mün­chen hat sich der Trend eines rück­läu­fi­gen Invest­ment­vo­lu­mens fort­ge­setzt. „Nach­dem im Jahr 2010 noch rund ein Drit­tel des inves­tier­ten Kapi­tals auf die Top­städte ent­fiel, flos­sen im ers­ten Halb­jahr des aktu­el­len Jah­res mit rund 284 Mil­lio­nen Euro ledig­lich 15 Pro­zent des gesam­ten Logis­tik­in­vest­ment­vo­lu­mens in die Top­stand­orte“, erläu­tert Lin­sin. „Dabei fällt das Gros, das fast aus­schließ­lich durch eine Viel­zahl von Ein­zel­trans­ak­tio­nen umge­setzt wurde, mit knapp 220 Mil­lio­nen Euro auf Mün­chen.“ ‚Gleich­zei­tig konnte in den letz­ten Jah­ren suk­zes­siv ein höhe­rer Anteil außer­halb der Top­stand­orte regis­triert wer­den. „Geplante Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien kon­kur­rie­ren vor allem in stadt­na­hen Gebie­ten mit ande­ren Nut­zungs­ar­ten und sor­gen so für eine wei­tere Begren­zung des Ange­bo­tes, ins­be­son­dere im Core-Seg­ment“, erklärt Oulds. „In der Folge sehen wir zuneh­mend ein Aus­wei­chen auf das angren­zende Umland oder andere inter­es­sante Inves­ti­ti­ons­stand­orte, die sowohl bei Inves­to­ren als auch Nut­zern ver­mehrt in den Fokus rücken. Betrach­ten wir die umlie­gen­den Gemein­den der Top­stand­orte und damit die jewei­li­gen Logis­tik­märkte, konn­ten mit Aus­nahme des Düs­sel­dor­fer Logis­tik­mark­tes alle Top-Logis­tik­markt­ge­biete den Vor­jah­res­wert deut­lich über­stei­gen. Der allo­kierte Umsatz in Lager- und Logis­tik­ob­jekte sum­mierte sich in den Top-Logis­tik­märk­ten auf 695 Mil­lio­nen Euro, was beson­ders in den Logis­tik­markt­ge­bie­ten in Düs­sel­dorf und Frank­furt über­wie­gend durch Port­fo­lio-Assets im Umland rea­li­siert wurde“, sagt Oulds.

 

Aus­län­di­sche Inves­to­ren ten­die­ren zu gro­ßen Paketkäufen

Das Markt­ge­sche­hen war im Hin­blick auf die Trans­ak­ti­ons­for­men in den ers­ten sechs Mona­ten sehr aus­ge­gli­chen. Die Ver­tei­lung der getä­tig­ten Trans­ak­tio­nen hin­sicht­lich der Anzahl als auch des umge­setz­ten Kapi­tals zeich­net ein aus­ge­gli­che­ne­res Bild als noch in den ers­ten sechs Mona­ten des ver­gan­ge­nen Jah­res. Im ers­ten Halb­jahr 2016 betrug die Port­fo­lio­quote 54 Pro­zent (ers­tes Halb­jahr 2015: 41 Pro­zent) und der Ver­kauf von Ein­zel­ob­jek­ten ent­spre­chend 46 Pro­zent (ers­tes Halb­jahr 2015: 59 Pro­zent). Zurück­zu­füh­ren ist diese Ver­än­de­rung vor allem auf die Zunahme von Paket­ver­käu­fen. In über 70 Trans­ak­tio­nen (plus 47 Trans­ak­tio­nen gegen­über Vor­jahr) wur­den 917 Mil­lio­nen Euro umge­setzt (plus 328 Mil­lio­nen gegen­über Vor­jahr). „Auf­fäl­lig dabei ist, dass hei­mi­sche Inves­to­ren über­wie­gend in Ein­zel­ob­jekte inves­tie­ren, wäh­rend rund 78 Pro­zent des aus­län­di­schen Kapi­tals über den Erwerb von Port­fo­lios auf den deut­schen Lager- und Logis­tik­in­vest­ment­markt flos­sen“, sagt Oulds. Exem­pla­risch hier­für steht im zwei­ten Quar­tal der Anteils­er­werb des ame­ri­ka­ni­schen REITs Gra­mercy Europe an dem von Good­man gehal­te­nen Port­fo­lio euro­päi­scher Logis­tik­im­mo­bi­lien für einen drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag. Trotz der Viel­zahl der Trans­ak­tio­nen nord­ame­ri­ka­ni­scher Akteure ist der Logis­tik­in­vest­ment­markt durch euro­päi­sche Inves­to­ren geprägt, die für rund 1,2 Mil­li­ar­den Euro bezie­hungs­weise 65 Pro­zent des Trans­ak­ti­ons­vo­lu­mens ver­ant­wort­lich sind. An zwei­ter Stelle fol­gen Akteure aus Nord­ame­rika mit 633 Mil­lio­nen Euro.

 

Asset- und Fonds­ma­na­ger domi­nan­teste Netto-Käufergruppe

Beson­ders die kapi­tal­star­ken Asset- und Fonds­ma­na­ger waren die stärkste Net­to­käu­fer­gruppe in den ers­ten sechs Mona­ten. Sie kauf­ten Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien im Wert von 498 Mil­lio­nen Euro, wäh­rend sie Objekte im Wert von nur 83 Mil­lio­nen Euro ver­kauft haben. So konn­ten sie die Spit­zen­po­si­tion knapp vor den Immo­bi­li­en­ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten und REITs behaup­ten. Ver­si­che­run­gen und Pen­si­ons­kas­sen fol­gen auf dem drit­ten Platz. „Gerade klas­si­sche insti­tu­tio­nelle Inves­to­ren wie Ver­si­che­run­gen, berufs­stän­di­sche Ver­sor­gungs­werke und Pen­si­ons­fonds wen­den sich zuneh­mend der Asset­klasse Logis­tik zu, um so ihre Immo­bi­li­en­quote zu erhö­hen. Dabei ste­hen vor allem Inves­ti­ti­ons­ob­jekte mit lan­gen Miet­ver­trä­gen in den Bal­lungs­zen­tren im Anla­ge­fo­kus der insti­tu­tio­nel­len Inves­to­ren“, sagt Lin­sin.

 

Erhöhte Nach­frage sorgt für rück­läu­fige Spitzenrenditen

Der deut­sche Logis­tik­in­vest­ment­markt pro­fi­tierte zum Jah­res­be­ginn von über­aus güns­ti­gen Markt­be­din­gun­gen. „Die hohe Nach­frage sei­tens hei­mi­scher und inter­na­tio­na­ler insti­tu­tio­nel­ler Inves­to­ren nach deut­schen Lager- und Logis­tik­ob­jek­ten auf­grund des gleich­zei­tig limi­tier­ten Ange­bo­tes führte zu stei­gen­den Kauf­prei­sen, wodurch die Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit leicht ein­ge­schränkt wurde“, sagt Oulds. „Dar­aus folgt eine wei­tere Kom­pres­sion der Spit­zen­ren­dite für Top-Logis­tik­ob­jekte an eta­blier­ten Stand­or­ten.“ Durch den Druck auf die ohne­hin bereits ange­spannte Ange­bot-Nach­frage-Situa­tion lie­gen die Spit­zen­ren­di­ten für lang­fris­tig ver­mie­tete Logis­tik­ob­jekte mit moder­nen Aus­stat­tungs­qua­li­tä­ten in den eta­blier­ten Top-Logis­tik­märk­ten Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg und Mün­chen bei 5,00 Pro­zent (minus 20 Basis­punkte gegen­über dem Vor­quar­tal). „Wir erwar­ten, dass sich die Net­to­an­fangs­ren­dite durch eine erhöhte Invest­ment­tä­tig­keit in Core-Pro­dukte zunächst sta­bil ent­wi­ckeln wird“, sagt Lin­sin. „Bin­nen der ver­gan­ge­nen 18 Monate haben wir einen Rück­gang der Spit­zen­ren­dite von 100 Basis­punk­ten in den Top­stand­or­ten erlebt, was eine dop­pelt so hohe Kom­pres­sion der Ren­dite im Ver­gleich zu der tra­di­tio­nel­len Immo­bi­li­en­an­la­ge­klasse Büro bedeu­tet. Den­noch sind die Ren­di­ten für Lager- und Logis­tik­im­mo­bi­lien für Inves­to­ren äußerst attrak­tiv, sodass wir für die zweite Jah­res­hälfte mit einem wei­ter­hin hohen Kapi­tal­zu­fluss in die­ser Asset­klasse rech­nen“, so Lin­sin.

 

Aus­blick: Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men von mehr als vier Mil­li­ar­den Euro möglich

Als einer der welt­weit wich­tigs­ten Anla­ge­hä­fen für Immo­bi­li­en­in­ves­ti­tio­nen mit attrak­ti­ven wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen und einem sta­bi­len Immo­bi­li­en­markt stellt Deutsch­land nicht nur für ein­hei­mi­sche, son­dern auch für inter­na­tio­nale Anle­ger einen attrak­ti­ven Markt dar. „Für die zweite Jah­res­hälfte erwar­ten wir dank der hier­zu­lande sta­bi­len wirt­schaft­li­chen Lage eine dyna­mi­sche Wei­ter­ent­wick­lung auf dem Logis­tik­in­vest­ment­markt. Viele Inves­to­ren sehen in Zei­ten stei­gen­der Unsi­cher­hei­ten Deutsch­land als einen siche­ren Anla­ge­ha­fen, sodass wir hier­zu­lande im Zuge einer ver­mehrt risi­ko­aver­sen Inves­ti­ti­ons­stra­te­gie mit einer Zunahme der inves­tier­ten Gel­der rech­nen“, so Lin­sin. „Zum einen wer­den die aktu­el­len Man­date wei­ter ver­mark­tet und zum ande­ren befin­den sich in der Pipe­line meh­rere Ein­zel­ob­jekte sowie Port­fo­lios im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich“, sagt Oulds. „Sofern diese Trans­ak­tio­nen im aktu­el­len Jahr rea­li­siert wer­den, rech­nen wir mit einem Jah­res­end­er­geb­nis, das die Vier-Mil­li­ar­den-Euro-Schwelle erst­mals über­schrei­ten könnte.“

 

 

 

Invest­ment­trans­ak­ti­ons­vo­lu­men in Deutsch­land (Logis­tik­im­mo­bi­lien)

transaktionsvolumen 

Quelle: CBRE Rese­arch, Q2 2016.

 

Logis­tik­in­vest­ment­markt Deutsch­land – Jahresvergleich

H1 2015 H1 2016 Ver­än­de­rung J/J, %-Punkte
Change y‑o-y, % points
Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men (in Mio. €)
Invest­ment volume (€ million)
1.423 1.072 -24,7 %
Anteil Port­fo­lio-Deals (in %)
Share of port­fo­lio deals (in %)
41,4 54,3 +12,8
Anteil aus­län­di­scher Inves­to­ren (in %)
Share of for­eign inves­tors (in %)
68,5 48,0 -20,5
Anteile nach Nut­zungs­typ (in %)
Share of type of usage (in %)
Pro­duk­ti­ons­halle
Pro­duc­tion shed
8,3 15,3 +6,9
Dis­tri­bu­ti­ons­halle
Dis­tri­bu­tion pro­perty / Logi­stic shed
68,1 31,5 -36,5
Lager­halle
Warehouse
23,6 53,2 +29,6

Quelle: CBRE Rese­arch, Q2 2016.